BMW Group setzt AR 3S Pro bei Prototypen ein

Zeitersparnis von bis zu einem Jahr

Mit AR 3S (Augmented Reality Engineering Space) beschleunigt der Automobilhersteller BMW am Standort München die Gestaltung einzelner Fahrzeugbereiche bis hin zu komplexen Produktionsschritten um bis zu zwölf Monate. Die Ingenieure können verschiedene Konzeptvarianten frühzeitig testen und für die Serienproduktion anpassen.

AR 3S Pro eröffnet neue Wege für Industriedesigner und Ingenieure  (Copyright BMW Group)

Kürzere Entwicklungszyklen durch digitale Prozesse im Produktdesign. Im Münchner Pilotwerk prüft die BMW Group die Entwicklung von Fahrzeugkonzepten und Prototypen und nutzt dabei selbst die neusten Technologien. Mithilfe der AR Engineering Software AR 3S von Holo-Light und Microsofts AR-Brille HoloLens 2 werden reale Geometrien, beispielsweise eine Karosserie, mit maßstabsgetreuen, holographischen 3D-Modellen überlagert. So können verschiedene Konzeptvarianten für ein zukünftiges Serienfahrzeug und die dazugehörigen Montageprozesse in kurzer Zeit flexibel und kostengünstig beurteilt werden.

„Mit Hilfe der AR-Brillen und der CAD-Daten der Prototypen können wir nun viel schneller nachvollziehen, ob der Fertigungsmitarbeiter das Bauteil später im Serienprozess optimal montieren kann. Damit können wir die Zahl der erforderlichen Testaufbauten deutlich reduzieren.“

Michael Schneider, Leiter Absicherung Gesamtfahrzeug im Pilotwerk München

Fahrzeugkonzepte in 3D-Visualisierung

Die Visualisierung in Echtzeit der Fahrzeuge und Bauteile erfolgt über die AR Software AR 3S Pro, die mit dem Produktdatenmanagement-System der BMW Group verbunden ist. Die integrierte Remote-Rendering-Technologie ISAR ermöglicht dabei das Streamen der gesamten AR-Applikation. Das bedeutet, dass die Rechenleistung nicht von der AR-Brille selbst kommen muss, sondern aus der Cloud oder einem leistungsstarken, eigens kontrollierten Server bereitgestellt werden kann. Und die Daten liegen dadurch nie auf dem mobilen Endgerät. Ein entscheidender Sicherheitsaspekt bei Verlust der Brille oder Hackerangriffen.

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Im neuen Arbeitsvorgang lädt der Fahrzeugexperte CAD-Dateien von Bauteilen aus der webbasierten Datenbank in die AR 3S-Applikation. Mit der AR-Brille kann er die CAD-Daten in realer Umgebung dreidimensional und in Originalgröße visualisieren. Der Experte bedient die AR-Anwendung über einfache Handgesten. Dadurch ist eine direkte Interaktion mit den virtuellen Bauteilen möglich.   

Nicht nur die Größe, sondern auch die Position und der Winkel der Bauteile sind über die AR-Anwendung mit Hilfe einfacher Handbewegungen veränderbar. Darüber hinaus kann eine Cross-Section, also ein Schnittbild in Echtzeit erstellt werden, um innere Strukturen des Fahrzeugs zu beurteilen. Ein weiterer Vorteil ist das kollaborative Arbeiten: Über den Multi-User-Modus können Teams ortsunabhängig Konzept- und Design-Reviews abhalten, um Fehler frühzeitig zu erkennen.

„Ein entscheidender Vorteil liegt für uns außerdem darin, bei der Integration der Fahrzeuge in die Produktion, Zeit und Kosten zu sparen.“

Christoph Leibetseder, Leiter Digitalisierung, Musterbau und Messtechnik im Pilotwerk München
Hologramme lassen sich mit realer Geometrie überlagern (Copyright BMW Group)

Neu gewonnener Effizienzfaktor mit Augmented Reality

Anhand der maßstabsgetreuen Visualisierung und Interaktion mit zuvor in CAD-Programmen erstellten Konzepten und Prototypen können die Ingenieure nun die Erreichbarkeit, Einbaumöglichkeiten und Einsehbarkeit relevanter Montagepunkte in komplexen Systemen sofort nachvollziehen. Vor allem die Überlagerung von realer Geometrie mit holographischen 3D-Modellen ermöglicht ihnen, verschiedenste Varianten eines Konzepts in Minuten zu beurteilen. Die BMW Group hat so eine Zeitersparnis von bis zu einem Jahr bei der Absicherung von Fahrzeugmodulen erzielt.

Quelle: BMW Group

https://www.press.bmwgroup.com/deutschland/article/detail/T0317125DE/im-muenchner-pilotwerk:-bmw-group-setzt-augmented-reality-bei-prototypen-ein

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